Joint auf Kreditkarte und mit Pass in den Niederlanden
Freitag, 15. Mai 2009 um 17:23 Uhr
Helmut Hetzel

Pass für Cannabis-Connaisseure bald nötig
Niederländische Provinz Limburg will Drogentourismus bekämpfen
Von HELMUT HETZEL
Maastricht. Den Joint gibt es in der südniederländischen Provinz Limburg künftig nur noch auf Kreditkarte und gegen Vorlage eines besonderen Einkaufspasses. Die Kreditkarte und den Pass braucht man ab dem kommenden Jahr, wenn man sich in den berühmt berüchtigten so genannten ,,Coffeeshops‘‘ in Maastricht, Venlo, Sittard oder Roermond den Stoff für einen Joint kaufen will. Der Hasch-Liebhaber muss dann mit Kreditkarte bezahlen und sich außerdem vorab noch einen ,,Mitgliedsausweis‘‘ für den ,,Coffeeshop‘‘ besorgen, sonst nützt ihm auch die Kreditkarte nichts. Ohne einen solchen staatlichen Pass für ,,Cannabis-Connaisseure‘‘ soll es künftig keine Brise Hasch in limburgischen Coffeeshops oft auch ,,Coffieshop‘‘ geschrieben, mehr geben. Das haben die Bürgermeister der Region beschlossen. Gert Leers, Bürgermeister von Maastricht, jubelt: ,,Das ist der richtige Schritt, um dem Drogentourismus endlich ein Ende zu bereiten.‘‘ Denn mehr als die Hälfte aller Coffeeshop-Besucher, die in Maastricht den Stoff für ihren Joint einkaufen, kommen aus den Nachbarländern Deutschland, Belgien und Frankreich. Es sind jährlich rund 2,1 Millionen Menschen, die zum Cannabis-Einkauf eigens nach Maastricht oder eine andere limburgische Grenzstadt reisen. Rund 70 % aller Cannabis-Kunden dort zwischen Venlo im Norden und Maastricht im Süden sind Ausländer. Denen soll das Drogenshopping nun vergällt werden.
Denn ,,Cannabis-Connaisseuers-Pass,‘‘ den man künftig braucht, um in den Coffeeshops überhaupt bedient zu werden, der muss erst einmal bei der Gemeinde angefragt und beantragt werden. ,,Eine solche Anfrage dauert gut und gerne einige Tage,‘‘ stellt Gerd Leers grinsend fest. ,,So lange bleibt kein Franzose oder Deutscher hier, nun um sich den Pass zu holen mit dem er dann im Coffeeshop einkaufen kann.‘‘ Vor allem für viele französische Drogentouristen, die einen längeren Anfahrtsweg nach Maastricht haben als die deutschen oder die belgischen, dürfte das neue Pass- und Kreditkartensystem für die Coffeeshops abschreckend wirken. Aber genau das will man erreichen. Denn die Stadt Maastricht plant noch eine weitere Maßnahme, um den Drogentourismus einzudämmen oder am liebsten ganz und gar auszutrocknen.

Die Höchstabgabemenge von Cannabis in den Coffeeshops soll noch weiter reduziert werden. Bisher kann jeder Erwachsene in den Niederlanden täglich maximal fünf Gramm ,,Nederwiet‘‘ aus der holländischen Treibhausproduktion im Coffeeshop zum eigenen Konsum einkaufen. Künftig soll die Höchstabgabemenge pro Person und pro Tag auf drei Gramm gesenkt werden. Auch das soll jemanden, der aus Lille oder Aachen anreist, um sich in Holland mit Stoff für einen Joint einzudecken, abschrecken, hofft Bürgermeister Gert Leers.
Aber vielleicht hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn die Coffeeshops in der niederländischen Grenzregion sind wahre Goldgruben. Sie machen Millionenumsätze und satte Gewinne. Die Coffeeshop-Besitzer werden diese Umsätze, die hauptsächlich durch Drogen-Touristen generiert werden, wohl nicht missen wollen. Sie werden Mittel und Wege finden, um das geplante Pass- und Kreditkartensystem zu unterminieren. So könnte künftig in Limburg nicht nur mit Cannabis sondern auch mit dem Coffeeshop-Pass gedealt werden. Viele Niederländer dürften gerne bereit sein, ihren eigenen Coffeeshop-Pass entweder an Drogen-Touristen auszuleihen - gegen Bezahlung natürlich - oder sich selbst als ,,legitimierte‘‘ Einkäufer zu betätigen, um im Coffeeshop das Cannabis zu besorgen und es dann an die Touristen aus Frankreich, Deutschland oder Belgien wieder weiterzuverkaufen. Der ,,Nederwiet‘‘ wird dann einfach nur etwas teurer. Aber der Handel wird wohl weiter florieren. 13.5.2009
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Zuletzt aktualisiert am Freitag, 15. Mai 2009 um 22:10 Uhr
Aal vom Aussterben bedroht
Freitag, 27. März 2009 um 13:33 Uhr
Helmut Hetzel
Aal vom Aussterben bedroht
Gourmets fürchten um ihre Delikatesse - Umweltschützer sorgen sich um den Fisch
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Der ehemalige französische Staatspräsident Francois Mitterrand machte auf einem seiner Staatsbesuche in den Niederlanden einmal extra einen Umweg. Er hatte einen persönlichen Wunsch. Mitterrand wollte unbedingt nach Volendam, dem romantischen Fischerdorf am Ijsselmeer. Der Gourmet Mitterrand wusste warum. Denn Volendam genießt den Ruf, dass es dort die besten geräucherten Aale in den Niederlanden gibt. Zu recht. Frisch aus dem Ijsselmeer ist der Räucheraal hier wahrlich eine Delikatesse. Mitterrand wollte sich diese Delikatesse nicht entgehen lassen. Das ist schon ein paar Jahre her. Heute hätte der amtierende französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy wohl Probleme, wenn er demnächst nach Volendam kommen sollte, um sich dort den berühmten geräucherten Aal vorsetzen zu lassen.

Geräucheter Aal auf Mousse von Meerrettich
Denn die köstliche Volendamer Fischspezialität droht eine Rarität zu werden. Der Aal ist vom Aussterben bedroht. Die Niederlande wollen ihre Bestände nun retten und viel Geld dafür ausgeben. Rund eine Million Euro stellt die Haager Regierung zur Rettung des Aals zur Verfügung. Denn es liegt zum Teil an dem nahezu perfekten Küstenschutz, den die Niederländer mit ihren Deichen und Schleusen gebaut haben, dass die Aalpopulation etwa im Ijsselmeer seit Jahren abnimmt. Der Grund: Die schlangenförmigen Aale kommen nicht mehr zu ihren angestammten Laichplätzen im Atlantik. Jährlich verenden mindestens 50 Tonnen Aal in den zahlreichen riesigen niederländischen Pumpstationen, die das größtenteils unter dem Meeresspiegel liegende Land trocken halten, in dem sie überschüssiges Wasser zurück in die Nordsee pumpen. Die Turbinen dieser Pumpstationen sind für den Aal tödlich.
Paling - Aal auf Niederländisch


Geräucheter Aal aus Volendam - dafür machte sogar Francois Mitterrand einen Umweg
,,Die Lage ist ernst. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, haben wir in 20 Jahren überhaupt keinen Aal mehr in unseren Gewässern,‘‘ warnt die niederländische Landwirtschaftsministerin Gerda Verburg. Die Durchlässigkeit zwischen Ijsselmeer und dem Wattenmeer müsse wieder besser werden. Das sei wichtig, um den Aal zu retten. Ferner will die Ministerin für den Herbst dieses Jahres ein Fangverbot für Aal in den Niederlanden erlassen. Es soll den ganzen Monat Oktober über gelten. Für Angler gilt bereits ein Aal-Fangverbot seit dem 1. Januar dieses Jahres in ganz Holland. Außerdem haben sich die rund 350 niederländischen Aalfischer freiwillig dazu bereit erklärt, im Herbst diesen Jahres rund 50 Tonnen Aal, den sie in den Binnengewässern fangen wollen, jenseits der Deiche und Dämme und der Pumpstationen, die das Land trocken halten, in die Nordsee zu entlassen, damit die Fische ihre Laichplätze einfacher erreichen und sich dort wieder fortpflanzen können. Denn es dauert in der Regel zwei bis drei Jahre bis die jungen Aale vom Atlantik wieder zurück in die Binnengewässer Europas kommen. Die Laichplätze der Aale liegen nämlich etwa 6000 Kilometer von Europa entfernt in der Nähe der Bahamas in der Sargasso See. Die lange Reise dorthin kann bis zu eineinhalb Jahre dauern. Dort angekommen legen die Aal-Weibchen ihre Larven, die denn über die Meeresströmung zurück an die europäischen Küsten kommen und von dort aus als so genannte ,,Steigaale‘‘ zurück in die Binnengewässer schwimmen. Die Weibchen sterben nach dem laichen.

Die lange Reise der Aale zu ihren Laichgründen in der Sargasso See
Der World Natur Fonds (WNF) hält die nun in den Niederlanden ergriffenen Maßnahmen zum Schutz des Aals aber nicht für ausreichend. Der WNF plädiert für ein Fangverbot zwischen August und Dezember in diesem Jahr. Das ist die Saison in der die Aale Reiselust verspüren und zurück zu den so weit entfernten Laichplätzen kehren wollen.
Ein solches Fangverbot ist eine Horrorvision für Gourmets wie es der französische Staatspräsident Mitterrand zu Lebzeiten war. Denn ein monatelanges Fangverbot würde den Aal von den Speisekarten verbannen und ihn ähnlich wie Kaviar zu einer kulinarischen Rarität mit entsprechend hohen Preisen werden lassen. Schließlich ist der geräucherte Aal nach dem Hering und dem Kabeljau der bei vielen Konsumenten am meisten nachgefragte Fisch in den Niederlanden. Ein Häppchen ,,Paling‘‘ (Aal) ist bei vielen so beliebt und begehrt wie der Matjes-Hering. Jährlich werden in den Niederlanden mehr als 5000 Tonnen des glatten Fisches gefangen und meist in geräucherter Form verzehrt. Die Preise für Räucheraal steigen bereits kräftig.

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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 28. März 2009 um 00:45 Uhr
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Die Tulpe - künstliche Insel vor Holland´s Küste
Samstag, 14. März 2009 um 12:44 Uhr
Helmut Hetzel
Die Tulpe: Künstliche Insel vor Hollands Küste
Antwort auf Klimaveränderung und Anstieg des Meeresspiegels
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. ,,Was wir in Dubai bauen, das können wir auch hier bei uns bauen,‘‘ meint Joop Atsma. Der christdemokratische niederländische Abgeordnete spricht über sein Lieblingsthema. Es ist der Bau einer künstlichen Insel vor der Küste der Niederlande. Den Namen dafür hat er schon: Die Tulpe. Denn die Tulpe ist das holländische Nationalsymbol schlechthin. Und Wasser in Land verwandeln, das ist eine niederländische Spezialität. Zwischen 60.000 und 100.000 Hektar groß soll die künstliche Insel ,,Die Tulpe‘‘ werden, die sich von Den Haag im Süden bis nach Bergen aan Zee im Norden mitten in der Nordsee erstrecken soll. Die Tulpe soll ein Eiland werden, das eine doppelte Funktion hat. Die künstliche Insel soll zum einen dem Küstenschutz dienen, weil in Folge der Klimaveränderung der Meeresspiegel in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich steigen wird, und sie soll eine neue touristische Attraktion und eine exklusive Oase für teure Wohnungen, Villas und Vergnügungsparks mitten in der Nordsee sein. Little Dubai mit einem Hauch von Las Vegas vor der Küste der Niederlande. Nur das Klima ist leider anders als in Dubai oder in Las Vegas.

So könnte die Nordseeküste der Niederlande bald aussehen
Im Persischen Golf vor der Küste Dubais ist ,,Die Palme‘‘ als künstliche Insel schon fertig, und es wird eifrig an dem zweiten großen Projekt gebaut, das den klingenden Namen ,,Die Welt‘‘ trägt und aus einem Panoptikum von künstlichen Inseln besteht, die unsere Erde abbilden. Stars wie Elton John, Toni Schumacher, Heidi Klumm und andere Celebreties aus dem neureichen Geldadel haben sich in Dubai auf den künstlichen Inseln bereits ihre Villen gekauft.

Von Niederländern gebaut ,,The Palm'' künstliche Insel vor der Küste des Golfstaates Dubai
Gebaut werden die künstlichen Inseln vor Dubai allesamt von niederländischen Unternehmen, ,,den Baggerern‘‘ wie sie in Holland heißen. Diese Firmen haben das einzigartige Know How, um aus Wasser Land zu machen und die künstlichen Inseln mitten in der See anzulegen, einzudeichen und bewohnbar zu machen. Sie perfektionieren heute auf moderne Weise das uralte von Niederländern erfundene Poldersystem. Es besteht darin, Wasser in Land umzuwandeln, indem man einen Ringdeich um ein Gewässer legt, das Wasser dann abpumpt und das so trockengelegte Stück Meer mit Sand und Kies auffüllt und es durch Deiche nach außen befestigt, damit es nicht wieder überflutet werden kann. So wird aus Wasser Land. In dem so nach dem niederländischen Poldersystem neu gewonnenen Land gibt es auch ein ausgeklügeltes System von Kanälen, in Holland Grachten genannt. Über diese Kanäle kann einströmendes Wasser, wieder zurück ins Meer abgeführt werden kann. So bleiben die künstlichen, dem Meer abgerungenen Inseln trocken. Genauso wie die größten Teile der Niederlande, die weit unter dem Meeresspiegel liegen. Über die vielen Grachten und Kanäle wird das überschüssige Wasser in den Niederlanden wieder in die Nordsee geleitet. Früher sorgten die Windmühlen für diese Entwässerung, heute sind es moderne Pumpstationen, die rund um die Uhr laufen und ständig Wasser zurück in die Nordsee pumpen, damit die Niederländer keine nassen Füße bekommen.
Das beste Beispiel dafür, wie gut das niederländische Poldersystem funktioniert, ist der Amsterdamer Flughaben Schiphol Airport. Er liegt sieben Meter unter dem Meeresspiegel, genau dort, wo sich vor vielen Jahren noch ein riesiger Meeresarm befand. Schiphol Airport wurde wie die meisten Teile der Niederlande nach dem Polderprinzip trocken gelegt. Etwa 45 Millionen Passagiere fliegen jedes Jahr via Schiphol Airport in alle Welt. Nur wenige wissen, das der viertgrößte Flughafen Europas unter dem Meeresspiegel liegt und nur aufgrund des holländischen Poldersystems trocken gehalten werden kann.
Eine Mehrheit im Haager Parlament hat die Idee von Joop Atsma, um ,,Die Tulpe‘‘ als künstliche Insel vor der Küste zu bauen, inzwischen gutgeheißen. Wie immer aber bei so großen Projekten, geht es jetzt um die Finanzierung. Während in Dubai darüber nicht nachgedacht werden muss, weil die Dollarmilliarden aufgrund des hohen Ölpreises reichlich ins Emirat am Persischen Golf fließen, ist man in den Niederlanden derzeit noch immer eifrig auf der Suche nach Investoren, um ,,Die Tulpe‘‘ bauen lassen zu können. Sollte sie entstehen, dann hätte Holland in Europa mit diesem Landgewinnungs- und Umweltschutzprojekt mal wieder die Nase vorn. 20.01.2008
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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 14. März 2009 um 13:38 Uhr
Holländische Polizei macht mit U-Boot Jagd auf Fäkalien/Niederlande perfektionieren ihren Überwachungsstaat
Samstag, 07. Februar 2009 um 23:43 Uhr
Helmut Hetzel

Holländische Polizei macht mit U-Boot Jagd auf Fäkalien/Niederlande perfektionieren ihren Überwachungsstaat – nun auch zu Wasser Von HELMUT HETZEL Den Haag. Die niederländische Polizei geht auf Tauchstation. Denn der Aufgabenbereich der Fahnder im Oranjestaat wird erheblich erweitert. Fortan werden auch die unterirdischen Feuchtgebiete kontrolliert. Ab März nämlich bekommt das niederländische FBI, das ,,Korps Landelijke Politiediensten‘‘ (KLPD), eigene U-Boote. Mit den neuen U-Booten dürfen die Polizisten unter Wasser in den unzähligen Grachten und Kanälen sowie Binnengewässern der Niederlande dann einen neuen Kontrolldienst ausführen: Sie gehen auf Fäkalien-Jagd – zum Schutz der Umwelt, wie es heißt. Denn seit 1. Januar 2009 ist in den Niederlanden ein neues Gesetz in Kraft getreten. Es verbietet, dass menschliche Ausscheidungen von Booten direkt im Wasser entsorgt werden. Wer gegen das neue Umweltschutzgesetz verstößt, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Die Mini-U-Boote der holländischen Fäkalien-Polizei werden daher ab März die Gewässer der Niederlande unsichtbar durchfahren. Sie können dann unter Wasser kontrollieren, ob von den unzähligen Booten und Yachten, die ständig auf holländischen Gewässern unterwegs sind, das neue Gesetz und die neuen Hygiene-Vorschriften auch eingehalten werden. Das neue niederländische Polizei-U-Boot hatte gerade seine Weltpremiere auf der Messe Boot in Düsseldorf. Es wird dem heimischen Publikum aber erst auf der hiesigen Bootsmesse, der Hiswa, zwischen dem 3. und dem 8. März vorgestellt. Bis dahin soll es auch im Einsatz sein. Möglicherweise wird die niederländische U-Bootflotte der Polizei bald noch aufgestockt und mit neuen Fahndungsaufgaben ausgestattet. Da das Polizei-U-Boot, das aussieht wie ein schwimmender Schuh, die niederländischen Nationalfarben rot, weiß, blau trägt, und das bis zu 70 Meter tief tauchen kann, klein und wendefähig ist, könnte es auch zur Drogenfahndung unter Wasser eingesetzt werden. Denn viele Drogenschmuggler transportieren ihren Stoff nicht in ihren Schiffen, sondern ziehen die Drogen oft in Spezialbehältern hinter den Schiffen her oder befestigen die Drogenbehälter außen am Schiffsrumpf unterhalb des Wasserspiegels. Das könnte ein Polizei-U-Boot sichten. Das dritte mögliche Aufgabengebiet der neuen niederländischen Polizei-U-Boote könnte die Überwachung der zahlreichen Wassersport-Aktivitäten auf den niederländischen Gewässern sein. Segeln und Wasserski unter Polizeikontrolle. Mit dem Einsatz der Polizei-U-Boote in Holland wird der niederländische Überwachungsstaat weiter perfektioniert. Denn zu Lande ist er bereits nahezu perfekt. So werden bereits alle Autobahnen, Bahnhöfe und viele öffentlichen Gebäude und Räume, wie etwa auch der weltberühmte Amsterdamer Rotlichtbezirk ständig von Videokameras überwacht. Die vielen automatischen Radar-Blitzanlagen auf den Straßen des orwellschen Oranjestaates kennen ebenfalls keine Gnade für die Autofahrer. Schon dann, wenn man fünf Stundenkilometer zu schnell fährt, ist ein Knöllchen fällig, das gleich den stolzen Betrag von 29 Euro fordert. Wer die zulässige Höchstgeschwindigkeit in den Niederlanden um mehr als 50 km/h überschreitet, wird wie ein Verbrecher behandelt und muss sich vor Gericht verantworten. Der totalen Kontrolle des niederländischen Straßenverkehrs und vieler städtischer Straßen, Plätze und Räume, folgt nun also auch die Kontrolle der Gewässer, die etwa ein Drittel des niederländischen Territoriums ausmachen. Selbst George Orwell wäre wohl nie auf die Idee gekommen, dass es eines Tages irgendwo eine Fäkalien-Polizei geben könnte, die per U-Boot unterwegs ist und Bußgelder verhängt. / Textende / Copyright © by HELMUT HETZEL / Den Haag /
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 10. Februar 2009 um 01:02 Uhr
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