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Lifestyle


Gay Pride Parade Amsterdam 2009

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Schwuler

Amsterdam

 

 

 

Amsterdam 

Gay Pride-

Parade:

Immer mehr Heteros  machen mit


 

Von HELMUT HETZEL

 

Amsterdam, die Hauptstadt der Homos in Europa, ist aus dem Häuschen. Wie jedes Jahr wenn homosexuelle Männer und Frauen zur Gay Pride-Parade in die holländische Hauptstadt laden, verwandelt sich Amsterdam in die schwulste Stadt der Welt. Dann vibrieren die Grachten. Die Farbe rosa dominiert die Stadt. Ein ausgelassenes Fest geht ab. Durch die Grachten schipperten in diesem Jahr auch wieder die Schwulen- und Lesben-Boote. Es waren 60. Fast 600.000 Zuschauer kamen diesmal am vergangenen Samstag, um die Schwulen-Party mitzufeiern. Erstmals dabei: Homosexuelle niederländische Militärs und Polizisten in Uniform, der niederländische Schwimm-Olympiasieger Pieter van den Hoogenband und Politiker der niederländischen Christdemokaten CDA. Die CDA-Politiker mieden das Amsterdamer Homo-Fest bisher aus religiösen Gründen. Die Militärs und Polizisten erhielten in den vergangenen Jahren keine Zustimmung, um in Uniform hier aufzutreten. Wieder dabei war der niederländische Kultusminister Ronald Plasterk, der sowieso kein Fest auslässt auf dem er sich in Szene setzen kann und natürlich der Amsterdamer Bürgermeister Job Cohen.

 

Signal an USA


Job Cohen nutzte Gay Pride-Parade für ein politisches Signal an die USA.

 

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                                       Adonis auf der Gay Pride Parade

 

Er traute fünf niederländisch-amerikanische Homo-Paare. Ein Wink mit dem Zaunpfahl über den Atlantik an die Amerikaner, die der Homo-Ehe noch immer sehr skeptisch gegenüberstehen. In Amsterdam und anderswo in den Niederlanden ist sie inzwischen ganz normal. Im Jahr 2001 gaben sich hier die ersten gleichgeschlechtlichen Paare vor dem Standesbeamten das Ja-Wort. Natürlich zuerst auch hier in Amsterdam, der Gay-Metropole Europas. Hier wurde die erste Homo-Ehe auf der Welt geschlossen.

 

Bürgermeister Job Cohen konnte sich während der Trauungszeremonie der niederländisch-amerikanischen Schwulen-Paare auch den Hinweis auf die engen Bande zwischen beiden Ländern nicht verkneifen. Denn in diesem Jahr ist es 400 Jahre her, dass niederländische Seeleute Nieuw Amsterdam gründeten, das heutige New York. Das Jubiläum wird ab September in Amsterdam und New York groß gefeiert. Die Niederlande werden am Battery Park in New York ein ,,Holland Village‘‘ bauen, investieren dort etwa 18 Mio. Euro und schicken Kronprinz Willem-Alexander und dessen charmante Gattin Prinzessin Maxima als Sonderbotschafter an den Hudson-River. Der Brite Henry Hudson war es nämlich, der als Kapitän im Auftrag der niederländischen Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC) vor 400 Jahren Nieuw Amsterdam an dem heute nach ihm benannten Fluss in New York gründete.

 

 

Die Amsterdamer Gay Pride-Parade 2009 war dennoch anders als die in den vergangenen Jahren. Sie war in sexueller Hinsicht weniger provokativ als in den vergangenen Jahren. Weniger nacktes Fleisch, dafür aber umso ausgefallenere Kostüme. Und: Diesmal waren auch sehr viele Heteros vertreten, viel mehr als in den vergangenen Jahren. Ellen, die extra aus dem südniederländischen Breda nach Amsterdam angereist war, um sich einige knackige Männer-Popo`s anzusehen, war ein wenig enttäuscht. ,,Ich musste sie echt suchen, und Männer, die zusammen geknutscht haben, sah ich auch kaum.‘‘

Bürgermeister Job Cohen, der die fünf neuen homosexuellen Ehen schloss, hatte damit keine Probleme. Er küsste die schwulen Paare alle - aber nur dreimal auf die Wange, so wie das in den Niederlanden Tradition ist.

2.8.2009

/ Textende / Copyright © by HELMUT HETZEL / Den Haag

 

 

Zuletzt aktualisiert am Freitag, 07. August 2009 um 09:29 Uhr
 

Boris Becker heiratet Lilly Kerssenberg

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Boris gibt Lilly  Ja-Wort

 

Eine deutsch-niederländische  Liebe

 

Lilly´s Oma:

,,Lilly ist meine kleine Kleopatra mit Regenbogenaugen‘‘

 


Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Traumhochzeit eines Traumpaares. Am 12. Juni 2009 geben sich die Tennislegende Boris Becker (41) und das niederländische Modell Lilly Kerssenberg (32) das Ja-Wort im schweizerischen Nobelort St. Moritz. Während vor allem in Deutschland viele Boris-Fans der Zeremonie entgegenfieberten und die Hochzeit des Jahres auch in der Schweiz ein Thema ist, schenkten niederländische Medien dem Ehe-Event von Boris und Lilly, die eigentlich Sharlely heißt, im Vorfeld nur wenig Aufmerksamkeit. Nur die Amsterdamer Zeitung ,,de Telegraaf‘‘ und eine TV-Show sowie ein Boulevardblatt haben sich bisher für das künftige deutsch-niederländische Promi-Ehepaar interessiert. ,,De Telegraaf‘‘ enthüllte.

,,Boris Becker lernt für Seine Lilly Niederländisch. Seine Zukünftige wiederum lässt sich von Boris die deutsche Sprache beibringen.‘‘

Boris Becker prahlt schon ein wenig mit seinen Kenntnissen der niederländischen Sprache. Als Lily während des Interviews im ,,Telegraaf‘‘ zu ihm sagt: ,,Toe schatje, zeg het dan,‘‘ - Schätzchen, komm, sag es endlich-, da holt der einstige Tennisstar tief Luft und spricht seine Liebeserklärung für seine Lilly auf Niederländisch aus: ,,Ik hou van jou.‘‘ - Ich liebe Dich, kommt über seine Lippen.

 

Lilly nach der Hochzeit mit Boris Becker

 

Bisher verständigen sich Lilly und Boris in Englisch.
Dennoch will sich Boris Becker jetzt alle Mühe geben, um mit seiner künftigen Frau und deren Familie auch in deren Muttersprache Niederländisch reden zu können, sagt Lilly.

 

Lilly im Dirndl

 

                       Für ihren Boris zieht Lilly sogar ein Dirndl an

 

Ganz aufgeregt dagegen ist Lillys Oma Esseline Kerssenberg. Sie fiebert der Hochzeit entgegen. Die 80jährige schwärmt: ,,Lilly ist meine kleine Kleopatra mit Regenbogenaugen,‘‘ sagt sie über ihr Enkelkind, das sie erzogen hat, weil Lillys Mutter Yfna Kerssenberg bei einem Autounfall ums Leben kam, als Lilly gerade einmal drei Jahre alt war. Das war am 30. Oktober 1979.

Lilliys Oma

 

                                 Lillys Oma - Esseline Kerssenberg

 

Esseline Kerssenberg, obwohl schon 80 Jahre und seit fünf Jahren verwitwet, ist eine lustige, humorvolle, und gläubige Frau. ,,Ich habe Lilly christlich erzogen. Wir sind Lutheraner und der Glaube ist für uns sehr wichtig. In St. Moritz wird es daher auch einen lutherischen Gottesdienst geben, in dem sich Boris und Lilly das Ja-Wort geben werden,‘‘ sagt sie im Gespräch mit HM HetzelMedia.

      

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Oma: ,,Lilly ist moksi, moksi''


Natürlich ist sie dabei. Sie wird Lilly zum Traualtar führen und ihre Enkelin an Boris übergeben. Lillys Familie, die teilweise aus der ehemaligen niederländischen Kolonie Surinam stammt, hat auch deutsche Wurzeln. Lillys Vater ist nach Angaben der surinamischen Oma ein Deutscher. Dessen Namen enthüllen will sie aber nicht. Und auch sie, so sagt die 80jährige, habe einen deutschstämmigen Großvater ,,daher der Name Kerssenberg.‘‘ Ihr verstorbener Mann hieß mit zweitem Vornamen Rudolf. Über ihr Enkelkind Lilly scherzt sie: ,,Sie ist moksi, moksi, wie wir in Surinam sagen‘‘ also gemischt, ein Mischling eben. Eine Frau eben, für die Boris Becker besondere Vorlieben hegt. Lillys Oma ist überzeugt davon: ,,Boris ist der richtige für sie.‘‘ Sie mag Boris Becker sehr, sagt sie. ,,Er ist ein echter Gentleman.‘‘ Sie war mit ihrem verstorbenen Mann Julien-Rudolf 50 Jahre lang verheiratet. ,,Ich hoffe Boris und Lilly schaffen das auch.‘‘

Im ,,Telegraaf-Interview‘‘ sagt Boris über seine Zukünftige: ,,Lilly ist nicht nur eine bildschöne Frau, sie ist auch sehr lieb zu meinen Kindern. Sie ist sehr intelligent und spontan. Ich werde gut auf sie aufpassen müssen. Ja, ich glaube, ich muss ihr deutscher Schäferhund sein, der sie gut bewacht.‘‘

 

 

 

Die zukünftige Frau Becker-Kerssenberg enthüllte inzwischen auch, wie sie Boris kennengelernt hat. ,,Es war am 4. September 2005, im italienischen Restaurant ,,Silvano´s‘‘ in Miami. Ich sah Boris mit seinem Sohn hereinkommen, habe ihn aber gar nicht beachtet. Tennis und Tennisstars interessierten mich bis dahin nämlich überhaupt nicht. Ich dachte nur, interessanter Typ, mehr nicht. Boris ließ dann über eine Bedienung nach meiner Telefon-Nummer fragen. Ich dachte, das ist aber ulkig, er traut sich nicht mal selber, um mich persönlich danach zu fragen. Ich habe sie ihm gegeben. Es dauerte zwei Monate bis er mich anrief. Nach dem ersten Treffen hat er mich zum Abschied auf die Stirn geküsst. Das hat es zwischen uns richtig gefunkt. Der Rest ist ja bekannt.‘‘

Die 32jährige Niederländerin über ihren Boris weiter: ,,Ich bin seine Lilly. Er darf mich so nennen, weil Sharlely, das kann Boris echt nicht aussprechen.‘‘

 

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                                   Lilly hat alles im Griff

 

Link: www.borisbecker.tv

 

12.09.2009

/ Textende / Copyright © by HELMUT HETZEL / Den Haag /

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 14. Juni 2009 um 10:21 Uhr
 

Boris Becker und Lilly Kerssenberg - das deutsch-niederländische Traumpaar

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,,Ik hou van jou‘‘     -  Ich liebe Dich

 

 Boris und Lilly - 

Eine deutsch-niederländische Liebe

Von HELMUT HETZEL, Den Haag

Boris Becker lernt für seine Lilly Niederländisch.

Seine Zukünftige, die Niederländerin Lilly Kerssenberg, der Boris am 12. Juni in St. Moritz das Ja-Wort geben will, enthüllt das in einem Interview mit der Amsterdamer Zeitung ,,De Telegraaf.‘‘ (Samstags-Ausgabe, 25.4.2009).

Boris Becker, der bei dem Interview dabei war, prahlt schon ein wenig mit seinen Kenntnissen der niederländischen Sprache. Als Lilly, die je eigentlich Sharlely heißt, zu ihm sagt: ,,Toe schatje, zeg het dan,‘‘ - Schätzchen, komm, sag es endlich-, da holt der einstige Tennisstar tief Luft und spricht seine Liebeserklärung für seine Lilly auf Niederländisch aus: ,,Ik hou van jou.‘‘ - Ich liebe Dich, kommt über seine Lippen.

Bisher ist die verbale Verständigungsform zwischen Lilly und Boris das Englische. Aber glücklicherweise gibt ja auch andere Kommunikationsformen, die ohne Sprache funktionieren.

 

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Dennoch will sich Boris Becker jetzt alle Mühe geben, um mit seiner künftigen Frau auch in deren Muttersprache konversieren zu können, sagt Lilly.

Außer der Liebeserklärung für seine Lilly, hatte Boris noch eine schöne Beschreibung parat, welche Rolle er an der Seite seiner künftigen niederländischen Frau als Ehemann spielen wolle: ,,Lilly ist nicht nur eine bildschöne Frau, sie ist auch sehr lieb zu meinen Kindern. Sie ist sehr intelligent und spontan. Ich werde gut auf sie aufpassen müssen. Ja, ich glaube, ich muss ihr deutscher Schäferhund sein, der sie gut bewacht,‘‘ so Becker über seine Rolle als künftiger Ehemann an der Seite von Lilly Kerssenberg.

Die enthüllt auch, wie sie Boris kennengelernt hat. ,,Es war am 4. September 2005, im italienischen Restaurant ,,Silvano´s.‘‘ Ich sah Boris mit seinem Sohn hereinkommen, habe ihn aber gar nicht beachtet. Tennis und Tennisstars interessierten mich bis dahin nämlich überhaupt nicht. Ich dachte nur, interessanter Typ, mehr nicht. Boris ließ dann über eine Bedienung nach meiner Telefon-Nummer fragen. Ich dachte, das ist aber ulkig, er traut sich nicht mal selber, um mich persönlich danach zu fragen. Ich habe sie ihm gegeben.

Es dauerte zwei Monate bis er mich anrief. Nach dem ersten Treffen hat er mich zum Abschied auf die Stirn geküsst. Das hat es zwischen uns richtig gefunkt. Der Rest ist ja bekannt.‘‘


Die 32jährige Niederländerin sagt weiter: ,,Ich bin seine Lilly. Er darf mich so nennen, weil Sharlely kann er echt nicht aussprechen.‘‘
25.4.2009

Boris Becker und Lilly Kerssenberg

 

Lilly im Dirndl mit Boris

 

     Die Niederländerin Lilly trägt sogar Dirndl für ihren Boris

 

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Zuletzt aktualisiert am Montag, 27. April 2009 um 15:12 Uhr
 

Ap Verheggen - der Joseph Beuys der Niederlande

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omega3Ap Verheggen - das Omega 3- Projekt

 

Interview mit dem niederländischen Joseph Beuys

Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Er gießt alte Weinranken in Bronze, dreht Filme auf der Antarktis und setzt Prinzessin Maxima die ultimative weiß umrandete Sonnenbrille auf wie es Karl Lagerfeld nicht besser könnte. So verpasst er Prinzessin Maxima einen völlig neues Outfit. Am schönsten aber sind seine Skulpturen, seine surrealistischen Kronleuchter oder sein Duo: Smiling Faces im Hotel Des Indes in Den Haag oder seine Skulpturen-Monumente bei Siemens oder bei Shell. Was auch immer Ap Verheggen, der kreative Tausendsassa mit Material, das er mit seinen moderierenden Händen anpackt, macht, es wird ein Kunstwerk, das seine unverkennbare Handschrift trägt. Der im limburgischen Sittard nahe der deutschen Grenze geborene 42jährige Niederländer, von dessen Kunstwerken inzwischen auch der deutsche Botschafter in Den Haag Thomas Läufer schwärmt, ist momentan der Star in der holländischen Kunst- Szene. Eine Art neuer Joseph Beuys der Niederlande, obwohl er Fett nicht zu seinem Lieblingsmaterialien auserkoren hat.
Sein neuestes Projekt ist wieder multimedial. Es ist ein Film. Darin beschäftigt sich Verheggen mit einem der heißen Themen unserer Zeit: Der Nahrungsmittelkrise, der gigantische steigenden Nachfrage nach aus Fisch herstellten ungesättigen Fettsäuren und mit der genetischen Manipulation von Nahrungsmitteln.

F: Herr Verheggen, Sie nennen Ihr neues Film-Projekt, das ,,Omega 3-Projekt - Die Zeitbombe.‘‘ Welche Zeitbombe tickt?

A: Die der massenhaften Verwendung der ungesättigten Fettsäuren - Omega 3 eben. Aber lassen Sie mich erst noch folgendes feststellen:
Momentan wird viel von dem angebauten Raps verwendet, um Bio-Diesel herzustellen. Aber in Zukunft haben wir noch viel mehr davon nötig. Es gibt nur eine Lösung, wir müssen die genetische Manipulation, besser Modifikation, von Pflanzen zulassen. Aber das Hauptthema meines Filmes sind die ungesättigten Fettsäuren.

F: Die sind doch sehr gesund. Oder wollen Sie in Ihrem Film das Gegenteil beweisen?

A: Omega 3 ist ein Hype. Ein Rundgang durch einen Supermarkt lehrt, dass die aus Fisch gewonnenen ungesättigten Fettsäuren in immer mehr Lebensmitteln enthalten sind. Die Nahrungsmittelkonzerne, die Gesundheitsorganisationen, die FAO (Food and Agriculture Organisation) reden uns ein, dass diese aus Fisch gewonnen Omega 3 Herz- und Gefäßkrankheiten helfen zu verhindern. Aber das ist überhaupt nicht wissenschaftlich bewiesen. Die einzige historische Studie dazu wurde in 70iger Jahren durchgeführt und zwar mit den Inuit (Eskimos) und mit Japanern. Die essen viel Fisch und hatten weniger Herz- und Gefäßkrankheiten. Aber was verschwiegen wurde: Sie hatten häufiger Magenkrebs und innere Blutungen.

F: Also sind die ungesättigten Fettsäuren gar nicht so gesund, wie es heißt?

A: Das muss untersucht werden. Aber die hohe Nachfrage nach aus Fisch herstellten ungesättigten Fettsäuren hat ja noch einen anderen Effekt. Wir fischen die Ozeane und die Binnengewässer leer. Es tickt eine Zeitbombe, die Meere sind bereits überfischt, sagen Experten. Daher gibt es nur einen Ausweg, um künftig genügend Omega 3 herstellen zu können und das ist genmanipulierter Raps. Aber die Politik und die Meinungsmacher wagen sich an das Thema nicht heran. Deshalb habe ich es aufgegriffen und mache einen Film dazu.

 

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                                     Ap Verheggen - 7 summits

 

F: Wäre nicht eine intensivere Fischzucht eine Alternative?

A: Das Problem mit der Fischzucht besteht darin, dass man dafür im Fischfutter ebenfalls Omega 3 braucht. Um das Problem mit dem Fischfutter für ihre Lachszucht zu lösen, fahren die norwegischen Fischer mit ihren Booten in die Antarktischen Gewässer. Dort fangen sie massenhaft Krill, eine Art Garnele. Der Krill dient als Fischfutter in der Lachszucht, hat aber nur einen sehr niedrigen Omega 3-Gehalt. So werden die arktischen Gewässer jetzt
leergefischt bis es dort eines Tages keinen Krill mehr geben wird.

F: Ein Teufelskreis...

A: Ja. Aber die Spirale wird sich bald noch schneller drehen und die Nachfrage nach Omega 3 wird gigantisch zunehmen. Jetzt beginnt auch die Lebensmittelindustrie in China und in Russland damit, Nahrungsmittel mit den aus Fisch gewonnenen ungesättigten Fettsäuren anzureichern. Das wird eine Nachfrage-Explosion nach Omega 3 auslösen.
Es ist fünf vor Zwölf. Die Politik muss endlich eingreifen und das Problem schnellstens auf die Tagesordnung setzen. Es müssen Alternativen für die Herstellung des Omega 3 gefunden und realisiert werden. Und zwar schnell. Die Zeitbombe tickt.

F: Vielen Dank für das Gespräch.
28.7.2008

 

 

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Zuletzt aktualisiert am Montag, 06. April 2009 um 14:48 Uhr
 

Antwerpen - und Bier

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antwerpen-bollekeAntwerpen: Das ,,Bolleke‘‘ bekommt Konkurrenz vom ,,Handje‘‘

Neues Bierglas

Von HELMUT HETZEL

Antwerpen. In manchen Antwerpener Kneipen braucht man nur den Finger zu heben. Dann weiß der Wirt Bescheid. Er serviert im Nu ein frischgezapftes ,,Bolleke,‘‘ ein schäumendes dunkles Vollbier aus der Brauerei De Koninck. Es kommt in einem halbrunden großen Tulpenglas daher - und schmeckt schon nach dem ersten Schluck nach mehr. Am besten im Café ,,de Engel,‘‘ und dann daneben zu fortgeschrittener Stunde im ,,de Bengel.‘‘
,,Een Bolleke,‘‘ es gehört zu Antwerpen wie der Hafen, die Schelde und die in einem Biersud zubereiteten Muscheln mit Pommes. Seit 1833 wird das ,,Bolleke‘‘ so gezapft. Es ist eine Antwerpener Institution, ganz so wie das vom Köbes in Köln servierte Kölsch, das Alt in Düsseldorf oder das Weißbier in Bayern.
Doch ausgerechnet jetzt zum 175jährigen Jubiläum der Brauerei De Koninck, macht sich das Familienunternehmen selbst Konkurrenz und sorgt für große Unruhe unter den Antwerpener Biertrinkern. De Koninck kündigte nämlich an, zum Jubiläum ein neues Bierglas auf den Markt zu bringen und die unzähligen Antwerpener Kneipen, wo fast nur das ,,Bolleke‘‘ gezapft wird, damit auszustatten.
Das ,,Bolleke‘‘ bekommt Konkurrenz vom ,,Handje.‘‘
Das neue ,,Handje,‘‘ ist schlanker und ranker, kennt keine richtigen Rundungen, liegt aber besser in der Hand - daher der Kosename: Handje - und hält den Schaum länger als das bauchig-runde Bolleke-Glas. Der wichtigste Vorteil des ,,Handje‘‘ liegt nach Angaben der Brauerei aber darin, dass die Wirte es schneller füllen können, es sich beim Abwasch stapeln lässt und weniger zerbrechlich ist als das runde ,,Bolleke.‘‘ Das ,,Handje‘‘ soll den Bierabsatz der De Koninck-Brauerei weiter ankurbeln.
Weil De Koninck-Direktor Bernard van den Bogaert seine Kunden und Biertrinker kennt, beeilte er sich zu versichern: ,,Das Bolleke bleibt. Es bekommt mit dem Handje nur eine zweite, eine andere Form.‘‘
Hintergrund der Jubiläums-Offensive der kleinen Antwerpener Familienbrauerei aber ist ein ganz anderer. Die Konkurrenz auf dem nach dem Pro-Kopf-Verbrauch der Bevölkerung gemessenen Bierkonsum hinter Tschechien und Deutschland drittgrößten Biertrinkerland in Europa wird immer härter. Die europäischen Bier-Riesen wollen sich in Belgien duellieren.

Antwerpen - Bierkultur


Antwerpen - Bierkultur

 

Der belgische Platzhirsch Inbev, früher Interbrew, (Beck's Bier, Stella Artois, Leffe),  jetzt nach der Übernahme des US-Brauers Anheuser Bush unter Anheuser Busch/Inbev  firmierend, der in den vergangenen Jahren nach der Fusion mit der brasilianischen Ambev-Brauerei mit einem jährlichen Bierausstoß von rund 230 Millionen Hektolitern und einem Jahresumsatz von 14,4 Mrd. Euro zur größten Brauerei der Welt aufgestiegen ist, bläst nämlich zur Offensive. Nicht nur aber auch in Belgien. Denn im Bierland Belgien bahnt sich ein regelrechter Bierkrieg der europäischen Braugiganten Inbev und Heineken an. Die holländische Heineken (Bierausstoß: 140 Mio. Hektoliter, Umsatz 12,6 Mrd. Euro) wird nämlich nach der Übernahme von großen Teilen der britischen Scottish & Newcastle (S&N) so ganz nebenbei über die belgische Tochter von S&N, Alken Maes, zum zweitgrößten belgischen Brauer. Es droht ein Kampf um Marktanteile zwischen den in Belgien dominierenden Biermarken Stella Artois (Inbev) und Maes (künftig Heineken).
Dagegen muss sich der Nischenspieler De Koninck wappnen. Nicht nur mit einem neuen Bierglas, sondern auch mit einer neuen Bierflasche, die im Laufe des Jahres von De Koninck anlässlich des 175jährigen Firmenjubiläums lanciert werden soll. Ihr Name: ,,Gusto 1833.‘‘ Das Design der ,,Gusto 1833‘‘ soll so elegant sein, dass diese Bierflasche im Restaurant in ästhetischer Hinsicht auch gegen eine Flasche Wein oder gar Champagner auf einem gut gedeckten Tisch optisch bestehen kann. Trotzdem sind und bleiben viele Antwerpener Biertrinker und ,,Bolleke-Liebhaber‘‘ angesichts der Marketing-Offensive der kleinen De Koninck-Brauerei in Verwirrung. Denn sie wissen nicht, was in Zukunft passiert, wenn sie den Finger in ihrer Stammkneipe heben. Kommt dann ein ,,Bolleke,‘‘ ein ,,Handje‘‘ oder gar eine Flasche ,,Gusto 1833‘‘?
Sicher ist nur: Die beiden Bier-Giganten Inbev und Heineken verfolgen haargenau, wie die Offensive von De Koninck beim belgischen Biertrinker ankommen wird. Ihr Nachteil: Sie haben kein ,,Bolleke‘‘ im Sortiment.
5.3.2008

Bolleke

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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 13. April 2010 um 14:47 Uhr
 


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