Dienstag, 03. März 2009 um 22:57 Uhr
Helmut Hetzel
Leben auf und mit dem Wasser
Auf Amphibienhäusern den Fluten im Klimawandel trotzen
Architekt Koen Olthuis entwirft sie
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Der Dubai Turm dreht sich im Video wie eine elegante Tänzerin um die eigene Achse. Er gleicht einer zu Glas und Stahl geronnen Ballerina, die schwebend auf dem Wasser Pirouetten tanzt. Bei Nacht sieht der Dubai Turm aus wie eine schlanke Raumfähre, die jederzeit von ihrer breiten auf dem Wasser liegenden Startrampe abheben und sofort in den Weltraum fliegen könnte. ,,Aber Turm ist stabil und fest verankert. Er treibt und dreht sich dennoch zugleich. Aber er hat nur eine Schwankungsbreite von höchstens zwei Grad, dank seiner breiten und sechs Meter tief ins Wasser ragenden Fundierung,‘‘ erklärt der niederländische Architekt Koen Olthuis im Gespräch mit HM-HetzelMedia das von ihm entworfene Bauwerk, das demnächst im Ölstaat Dubai realisiert werden soll. Genau dort, wo die spektakulären Wohninseln im Wasser ,,Die Palme‘‘ und ,,Die Welt‘‘ bereits gebaut werden und teilweise schon fertig gestellt sind.
Der Dubai-Turmist nur eines der außergewöhnlichen Bauwerke auf dem Wasser, die der 38jährige niederländische Architekt konzipiert hat. Viele seiner schwimmenden Häuser sind bereits Realität. Wie etwa das Haus der Familie Lubeek in Amsterdam. In dieser Villa auf dem Wasser mit eigener Terrasse in sonnenverwöhnter Südwestlage und Panoramablick merkt man nicht, dass man eigentlich schwimmt. Wie kommt das? Antwort Olthuis: ,,Das Haus hat eine treibende aber fest verankerte Fundierung. Die kann aus Aluminium, Beton oder Kunststoff sein. Mit diesem Fundierungen kann man auf dem Wasser genau so bauen und wohnen wie auf dem Land, ohne dass man seekrank wird. Denn die Häuser, die auf solchen Fundierungen stehen, sind stabil, aber dennoch beweglich. Beweglich? ,,Ja beweglich,‘‘ sagt Olthuis, ,,weil sie auf Federsystemen an Stahlpfählen entlang auf und abgleiten können. So haben sie einen Bewegungsspielraum nach oben und unten, der zwischen zehn Zentimetern und sechs Metern liegen kann,‘‘ erläuterte der Wasserbau-Architekt das Prinzip der Amphibien-Häuser. Die Häuser stehen also quasi in einer mit Pfählen festverankerten aber schwimmenden Badewanne.
Stadt auf dem Wasser
Denn das ist das geniale an diesen schwimmenden Wohnungen und dem Badewannenprinzip: Die Häuser sind überschwemmungsresistent. Wenn die große Flut oder das Hochwasser kommt, ist man in diesen Gebäuden sicher, weil sie sich dem steigenden Wasserspiegel einfach anpassen können und mit ihm nach oben treiben wie eine Nussschale auf dem Wasser. Die elektrischen oder sanitären Leitungssysteme sind daher aus beweglichem PVC, so dass es keine Rohrbrüche geben kann, wenn die Häuser sich wie ein Lift bei steigendem Wasserspiegel nach oben und bei sinkendem nach unten bewegen. Die PVC-Systeme passen sich den Höhenveränderungen an. ,,Es ist möglich, ganze Wohnsiedlungen als schwimmende Oasen auf dem Wasser zu bauen, so wie das beispielsweise in Dubai schon im großen Stil geschieht,‘‘ betont der Wasser-Architekt Olthuis, der sein Architekturbüro bezeichnenderweise ,,Waterstudio‘‘ (Wasserstudio) nennt. Viele Menschen wären in ihren Häusern in New Orleans sicher gewesen als der Hurrikan Katarina kam, die Deiche brachen und eine Sturmflut die Stadt heimsuchte, meint Olthuis. Daher ist es nicht verwunderlich, das der Niederländer Anfragen nicht nur aus Dubai, sondern aus aller Welt erhält. Aus den USA, Kanada, aus Ungarn, Deutschland, aus Großbritannien und sogar vom libyschen Staatschef Gadhafi. ,,Die Briten beispielsweise wollen, dass ich für sie schwimmende Parkhäuser in London baue.‘‘ Dass ausgerechnet ein niederländischer Architekt, die Idee von den schwimmenden Häusern, Siedlungen und Wohntürmen erfunden hat und sie nun international vermarktet, das ist kein Zufall. Wie kein anderes Land in der Welt, haben die Niederländer seit Jahrhunderten mit dem Wasser gelebt und auch immer versucht es zu beherrschen. Die Hauptstadt Amsterdam beispielsweise ist auf Hundertausenden von Holzpfählen in einem ehemaligen Moorgebiet errichtet worden. Das neue an der Wasserbau-Philosophie von Olthuis ist folgendes: Früher kämpfte man in den Niederlanden gegen das Wasser, etwa um sich vor den Fluten der Nordsee zu schützen, die große Teile des Landes im Jahr 1953 heimsuchten. Der Südwesten der fast zur Hälfte unter dem Meeresspiegel liegenden Niederlande wurde nach einer Sturmflug damals überflutet, weil die Deiche brachen. 1853 Menschen starben. Die riesigen Deltawerke zum Küstenschutz wurden daraufhin gebaut. Nun heißt das neue Paradigma, dem auch Olthuis huldigt: Leben mit und leben auf dem Wasser, anstatt Kampf gegen das Wasser. Möglich wird die Realisierung dieser neuen Wasserbauphilosophie durch neue Technologien, die schwimmende und überschwemmungsresistente Bauweisen erst möglich machen. Waren früher die Wohnboote der letzte Schrei und eine attraktive Alternative zum Haus an einer idyllischen Gracht, so sind nun die Amphibien-Domizile gefragt. Darauf kann man auch seinen eigenen kleinen Garten und seine eigene Garage haben.
Wohnen auf dem Wasser
Die Niederlande sind auf diesem Gebiet Avantgarde. Im Maasdelta bei Maasbommel ganz in der Nähe von Nimwegen beispielsweise gibt es bereits eine komplette Amphibienhäuser-Siedlung, die von der darauf spezialisierten Firma Dura Vermeer gebaut wurde. Auch sie haben einen ,,Dehnungskoeffizienten von 5,5 Metern,‘‘ sagt Dura Vermeer-Manager Gleen Metselaar. Das heißt, auch sie können mit dem Wasserspiegel der Maas, falls die wieder Hochwasser führen sollte, um bis zu fünfeinhalb Meter nach oben steigen, so dass deren Bewohner auch bei Hochwasser trockene Füße haben.
Angesichts des Klimawandels, der den Meeresspiegel nach Angaben des Weltklimarats IPCC in den kommenden 100 Jahren voraussichtlich um bis zu 30 Zentimeter ansteigen lässt - für die holländische Küste sind sogar 80 Zentimeter prognostiziert - sind Amphibienhäuser und -Siedlungen die richtige Antwort auf die wohl unvermeidlich kommenden Überschwemmungen und Fluten. ,,Denn wenn der Meeresspiegel so stark steigt, dann werden die Flüsse ihre Wassermassen auch nicht mehr so einfach ins Meer transportieren können und wird auch deren Pegel ansteigen,‘‘ gibt der Wasserarchitekt Olthuis zu bedenken. Im Klartext: Die einst begradigten und durch Schleusen gebändigten Flüsse brauchen dann wieder mehr Bewegungsfreiheit, sprich Fluss-Auen, die regelmäßig überflutet werden können, so wie sie früher auch bestanden. Aber in diese Auen kann man natürlich schwimmende Häuser bauen, so dass trotzdem noch genug Platz zum Wohnen bleibt. Das alte Pfahlbausystem, wie es schon in Deutschland die Franken am Main praktizierten, erlebt dann auf moderne Weise eine Renaissance. Nur sind die neuen schwimmenden und nach dem Badewannenprinzip gebauten Häuser nach oben hin mit dem Wasserspiegel beweglich und im Boden fest verankert zugleich. Ein sicherer Wohnhafen eben, ähnlich wie eine Ölförderplattform auf hoher See.
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 04. März 2009 um 00:30 Uhr
Linda de Mol und ihr Busen
Montag, 02. März 2009 um 22:06 Uhr
Helmut Hetzel
Linda liebt ihren Busen
Linda de Mol: Gesicht geliftet, aber die Brüste dürfen hängen
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. ,,Brüste‘‘ so heißt eine Nummer der niederländischen Glossy-Zeitschrift ,,Linda.‘‘ Und die Herausgeberin und Chefredakteurin Linda de Mol ziert natürlich wie immer das Titelbild. Wer nun aber gehofft hatte, die TV-Lady würde sich auf ihrer eigenen Zeitschrift oben ohne zeigen, wird enttäuscht. Denn Linda nutzt ihre Hände kunstvoll dazu, das zu verhüllen, was viele gerne gesehen hätten, ihre Brüste.
Dafür schreibt sie so einiges über ihren Busen mit dem sie nach eigenen Angaben eigentlich ganz zufrieden ist. Zum Titelbild beispielsweise bemerkt die wieder frischverliebte TV-Entertainerin: ,,Die Position bot sich an. Mit meinem beiden Händen konnte ich sie ein wenig nach oben drücken.‘‘ Wenn sie ihre Hände zu diesem Zweck nicht einsetzt, dann bedient sich Linda de Mol gerne eines Push-up-BH's. Denn ihre beiden Brüste sind,, seit meinem 20. Lebensjahr mindestens vier Zentimeter abgesackt,‘‘ enthüllt die heute 43jährige TV-Moderatorin. Ihr Busen darf also etwas hängen. Da darf kein Messer eines Arztes ran. Aber ihr Gesicht, das lässt sich Linda de Mol von Schönheitschirurgen regelmäßig straffen. So enthüllt die blonde niederländische TV-Queen, dass sie sich mehrmals hat liften lassen. Die Augenlieder waren kürzlich dran, enthüllt sie. Auch die mit dem zunehmenden Alter aufkommenden Fältchen im Gesicht lässt sich Linda de Mol regelmäßig mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffes wegoperieren, so dass ihre Gesichtshaut wieder ganz glatt und straff ist. Wenn das Messer des Schönheitschirurgen nicht hilft, dann muss bei Linda Botox ran, damit alles im Gesicht wieder faltenfrei wird. Sogar an ihren Lippen lässt sich die zweifache Mutter die Rundungen aufbessern, damit ihr Mund immer zum Kuss lockt. Ihr neuer sechs Jahre jüngerer Freund Jeroen Rietbergen (37), den sie dem attraktiven 26jährigen Fotomodell Lieke van Lexmond ausgespannt hat, scheint das wohl auch zu schätzen, sonst hätte er Lieke wohl nicht für Linda verlassen. Oder steckt etwas anderes dahinter? Schließlich gilt Linda de Mol seit ihrer Trennung von Sander van Vahle (41) als ,,beste Partie‘‘ auf dem niederländischen Single-Markt für Frauen.
Ferner verrät die ,,Feine Freundin,‘‘ dass sich das viele Naschen und die zahlreichen Party-Häppchen bei ihr immer an der Hüfte bemerkbar machen. Mit einem Personal Trainer trimmte Linda de Mol daher in den vergangenen Wochen heftig, damit sie sich im Bikini ablichten lassen konnte und ihre Hüften wieder etwas schlanker wurden. Ihre Brüste allerdings scheinen ihr liebstes Körperteil zu sein. ,,Mit denen habe ich gar keine Probleme,‘‘ schreibt Linda in ihrer Zeitschrift. ,,Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe.‘‘
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 13. Dezember 2009 um 00:37 Uhr
Ein Hauch von Bangkok über Den Haag
Montag, 02. März 2009 um 21:08 Uhr
Helmut Hetzel
Tuk Tuk: Ein Hauch von Bangkok in Den Haag
Die ersten Tuk Tuk's fahren in Den Haag Europa-Premiere für die Tuk Tuk's - die Konkurrenz für die viel zu teuren Taxis
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Ron, der Fahrer, kommt pünktlich. Da steht er nun mit seinem thailändischen Tuk Tuk direkt vor unserer Haustür. Die Nachbarn staunen. Wir steigen ein. Ron rattert mit seinem Tuk Tuk los. Ziel ist das Kurhaus-Hotel in Scheveningen. Es ist Rush hour. Die Haager Straßen sind verstopft. Doch kein Problem für das thailändische dreirädrige Tuk Tuk. Wir fahren einfach zwischendurch über Seitenstraßen, benutzten also nicht die verstopften Hauptverkehrswege, die von der Haager Innenstadt an den Strand von Scheveningen führen. Mit dem Tuk Tuk geht das. Die Sonne lacht. Wie in Thailand. Das Tuk Tuk ist wie in Thailand an den Seiten offen, genau richtig bei Sommerwetter. Wir genießen die Fahrt. Der warme Fahrtwind - es ist Sommer in Den Haag - flattert uns um die Ohren, wie in Bangkok. In weniger als zehn Minuten sind wir am Ziel. Preis der Fahrt: sechs Euro. Ein Taxi hätte für den gleichen Abstand zwischen 20 und 25 Euro abkassiert, und wir hätten zu dieser Tageszeit sicherlich auch noch im Stau gestanden. Gut, dass es jetzt Tuk Tuk's in Den Haag gibt.
Denn endlich sind sie da, die thailändischen Drei-Rad-Taxis. Zwanzig Tuk Tuk‘s rattern jetzt durch die Haager Innenstadt. Sie verleihen der niederländischen Regierungsmetropole einen Hauch von Bangkok. Denn sie sehen genau bunt aus. Auf die Idee, die thailändischen Tuk Tuk's in den Niederlanden fahren zu lassen, kamen Geert Kloppenburg (30) und Martijn Beversluis (31) während eines Urlaubs in Bangkok. Da die Preise für Taxifahren in den Niederlanden die höchsten in Europa sind, dachten sie sich: ,,Wir holen die Tuk Tuk's nach Holland.‘‘ Drei Jahre hat es gedauert, bis sie ihre Idee verwirklichen konnten. Denn die dreirädrigen Thai-Taxis mussten erst total umgerüstet und auf EU-Sicherheitsstandard gebracht werden. ,,Die Thais haben uns manchmal für verrückt erklärt, als wir mit immer neuen Wünschen kamen, um die Tuk Tuk's auf EU-Standard zu trimmen. Aber es ist uns gelungen. Sie werden nun exklusiv für uns nach EU-Sicherheitsvorgaben in Thailand gebaut und dann in die Niederlande exportiert,‘‘ sagt Geert Kloppenburg im Gespräch mit HM HetzelMedia.
Endlich. Nun läuft in Den Haag das erste europäische Pilotprojekt für die an den europäischen Sicherheitsstandard angepassten thailändischen Tuk Tuk's. ,,Wir haben Den Haag ausgewählt, weil es eine internationale Stadt mit zwei Seebädern ist, Scheveningen und Kijkduin,‘‘ erläutert der Gründer der niederländischen Tuk Tuk Company Kloppenburg seine Entscheidung. In Den Haag fahren die 20 Thai-Taxis nun von acht Uhr morgens bis zwei Uhr Nachts und zwar täglich. Die Preise sind moderat. Minimal 3,50 Euro für eine Fahrt in Zone eins, etwa im Stadtzentrum. Maximal 9,50 Euro für eine Fahrt bis in Zone drei, als beispielsweise vom Haager Zentrum an den Strand von Kijkduin. Die Höchstgeschwindigkeit der nach EU-Vorgaben auf Europa-Standard aufgerüsteten Tuk Tuk's ist 80 Stundenkilometer. Der Chauffeur muss einen Autoführerschein haben.
Das neue Tuk Tuk-Angebot in Den Haag ist nach wenigen Tagen schon ein Riesenerfolg. Tuk Tuk's sind nicht nur Stadtgespräch, sondern werden inzwischen so oft geordert, dass es jetzt schon Wartezeiten bis zu einer Stunde gibt, bis man in das urige thailändische Fortbewegungsmittel einsteigen kann. ,,Wir werden unsere Tuk Tuk's auch noch mit Navigationssystemen ausstatten, so dass sie de facto vollwertige Taxis sind,‘‘ kündigt Kloppenburg an. Auch für den Winter, den es ja in Bangkok nicht gibt, sollen sie noch aufgerüstet werden. Die im Sommer an den Seiten offenen Tuk Tuk's a la hollandaise erhalten dann an den Seiten mit Reißverschlüssen zu öffnende Plastikverkleidungen und sogar eine Fußheizung.
Wenn der Tuk Tuk-Erfolg in Den Haag anhält, dann soll es bald auch Tuk Tuk's in Amsterdam, Nimwegen und Groningen geben. Die Haager jedenfalls wollen ihre Tuk Tuk's schon jetzt nicht mehr missen.
Mache Haager Tuk Tuk-Chauffeure müssen nur noch lernen, noch so gastfreundlich zu sein wie ihre Thai-Kollegen in Bangkok.
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 24. März 2009 um 16:57 Uhr
Bono und U2 auf Steuerflucht
Montag, 02. März 2009 um 14:05 Uhr
Helmut Hetzel
Steuerflucht:
Bono und U2 bringen ihre Millionen in Amsterdam unter
Rolling Stones als Vorbild
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Die Rolling Stones haben es vorgemacht. Bono und seine Band U2 imitieren es jetzt. Der irische Weltverbesserer Bono praktiziert mit seiner Band jetzt ebenfalls das bei Bankern und Finanzjongleuren bekannte ,,Holland-Routing‘‘ um Steuern zu sparen. Denn an der noblen Herengracht Nummer 566 in Amsterdam hat die irische Rockband unter ihrem Firmennamen U2 Limited seit kurzem ihren Hauptsitz. Der Grund: Bono und U2 wollen Steuern sparen. Viel Steuern. Sie sind auf der Flucht vor dem irischen Fiskus, der neuerdings die Einnahmen von Künstlern und auch deren Tantiemen (Royalty´s) besteuert. Das kann teuer werden. In Irland jedenfalls. Also auf nach Amsterdam, dachte sich da Bono & Co. Denn hier in der holländischen Hauptstadt braucht man wie überall in den Niederlanden keine Steuern für Royalty´s zu bezahlen. Bono und U2 sparen so Millionen an Euros, die dem irischen Finanzamt nun durch die Lappen gehen. So musste U2 in den Niederlanden für das Jahr 2007 nur 280.000 Euro an den holländischen Fiskus als Steuern überweisen, obwohl die wohl erfolgreichste Rockband der Welt im vergangenen Jahr in den Niederlanden Einkünfte von rund 25 Millionen Euro gemeldet hat, wie aus Eintragungen der U2 Limited bei der Amsterdamer Handelskammer hervorgeht. In ihrer irischen Heimat hätte U2 mit einem solch üppigen Jahreseinkommen ein vielfaches an das Finanzamt überweisen müssen. Bono und U2 befinden sich in Amsterdam aber in bester Gesellschaft. Denn Mick Jagger und die Rolling Stones sind schon längst da. Die ,,Stones‘‘ haben das Holland-Routing schon viel früher entdeckt. Seit 1971 hat die Firmenholding der ,,Stones‘‘ ihren offiziellen Hauptsitz an der Amsterdamer Herengracht 566, zum Leidwesen der britischer Steuerbehörden, denen seither Jahr für Jahr fette Steuereinnahmen entgehen. Allein das Vermögen von Mick Jagger wird auf 300 Mio. Euro geschätzt. Dass ausgerechnet der Weltverbesserer Bono, der keine Gelegenheit auslässt, sich als Helfer der Armen in der Welt zu profilieren, nun als Steuerflüchtling profiliert, irritiert und verärgert viele U2-Fans - und natürlich den irischen Fiskus, dessen Einkünfte wegen der schweren Weltwirtschaftskrise, die Irland besonders hart erwischt hat, ohnehin nur noch sehr spärlich fließen. ,,Bono pay your taxes. Bono don´t be a banker.‘‘ Bono zahl´deine Steuern. Bono sei kein Banker, stand auf Transparenten, die U2-Fans enthüllten, während das Überraschungskonzert von U2 auf dem Dach der BBC in London abging mit dem die Band ihr neues Album ,,No Line on the Horizon‘‘ promotete. Der Sänger und Superstar der U2 ist ,,not amused‘‘ über die Kritik, die es nun hagelt, weil er und U2 die Steuerflucht von Dublin nach Amsterdam angetreten haben. ,,Wir bezahlen Millionen an Steuern. Aber wir zahlen nicht mehr als wir bezahlen müssen. Ich bin kein Heiliger. Ich wohne in einer prächtigen Villa und habe auch ein Ferienhaus in Südfrankreich. Mir ist klar, jetzt gibt es ein Thema, um mich zu kritisieren,‘‘ sagte Bono der Zeitschrift Q. Seine Steuerflucht aus Irland habe mit seinem Engagement für die Armen in der Welt aber nichts zu tun, behauptet Bono.
Harsche Kritik hagelt es dagegen in der irischen Heimat der Superband. ,,Bono führt Kampagnen für eine bessere Welt, aber er selbst gebraucht die Holland-Route, um Steuern zu sparen. Das passt nicht zum Image dieser Band und ist erst recht kein gutes Signal in diesen Krisenzeiten,‘‘ kritisiert Nessa Nj Chasaide von der irischen ,,Debt and Development Coalition (DDCI) das Verhalten der steinreichen Musiker in der Amsterdamer Zeitung ,,de Volkskrant.‘‘ Begeistert dagegen ist der niederländische U2-Fanclub vom Steuerfluchtverhalten ihrer Lieblingsband. ,,Ich finde das ganz lustig, was U2 macht. Sie hatten eine gute Idee, um nach Holland zu kommen und unsere Steuerkassen etwas aufzufüllen,‘‘ freut sich Loek Katin, Vorsitzender des U2-Fanclubs in den Niederlanden. Die Kritik in Irland hält er für ,,völlig überzogen. U2 ist nicht nur eine Band. U2 ist ein Multinational, und als solcher hat die Band natürlich geschäftliche Interessen, die sie international regelt,‘‘ meinen die niederländischen U2-Fans. Sie freuen sich, dass die Superband jetzt ihren Hauptsitz in Holland hat. Wie singt Bono auf der neuen CD ,,No Line on the Horizon‘‘ doch so schön: ,,Nehmt euch in acht vor den kleinen Männern mit den großen Ideen.‘‘ Auf ihn gemünzt könnte man variieren: Nehmt euch in acht vor Musikern, die Wasser predigen und Wein trinken.
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 15. April 2009 um 00:36 Uhr
Die Haager Hutmacherin
Sonntag, 01. März 2009 um 16:26 Uhr
Helmut Hetzel
Haager Hutmode
Die Hutmacherin
Haager Hüte kommen von Henriette Dijkinga
Gespräch mit der Haager Hut-Königin
Von HELMUT HETZEL
Es ist ein Zeremoniell. Jeden dritten Dienstag im September fährt Königin Beatrix der Niederlande mit ihrer Goldenen Kutsche vor dem Haager Parlament vor. Sie steigt aus, grüßt die Flagge, geht ins Parlament und hält dann dort ihre alljährliche Thronrede. Das ist ein Ritual. Das ist Zeremonie. Zu dieser Zeremonie gehört aber auch, dass Ihre Majestät ,,wohl behütet‘‘ in den Rittersaal des Parlaments schreitet, wo alle Abgeordneten des niederländischen Parlaments auf sie warten. Wohl behütet heißt: Sie trägt einen Hut. Welchen, das entscheidet sie meist selbst. Oder sie lässt sich beraten. Beispielsweise von Henriette Dijkinga, der Haager Hut-Königin. Sie stattet nicht nur königliche Häupter, sondern auch Ministerinnen und andere Damen aus der Haager Gesellschaft mit einem passenden Kopfschmuck aus. Nicht nur zur Parlamentseröffnung bei der alle anwesenden Damen Hüte tragen, sondern auch für andere festliche Anlässe. Hochzeiten beispielsweise. Eine Dame, die in der feinen Haager Gesellschaft mitzählen will, die lässt sich von der Haager Hut-Königin Henriette Dijkinga beraten und sich von ihr einen Hut machen. Dann zählt sie mit, dann ist sie ,,wohl behütet.‘‘
,,Ich habe eine Leidenschaft für Hüte. Erst ein Hut macht das Outfit einer Frau komplett. Erst mit einem Hut entsteht die Einheit des Ensembles aus Person und Kleidung, die die Attraktion einer Frau ausmacht,‘‘ sagt die Hut-Designerin im Gespräch mit HM-HetzelMedia.
Am 19. März 2012 war es wieder soweit: Henriette zeigte ihre neue Hut-Kollektion im Hotel Des Indes in Den Haag. Es war wie immer eine Super-Show. Diesmal dominierten die sanften Töne in den Hut-Kreationen von Henriette.
Henriette Dijkinga
Ein Besuch in ihrem Haager Atelier ist ein Erlebnis. Fürs Auge sowieso, aber auch das Gespräch mit der Hut-Königin von Holland ist mehr als unterhaltsam. Gibt es einen perfekten Hut? Antwort: ,,Nein, den gibt es nicht, aber ein Hut muss perfekt gemacht sein, und er muss zu einer Frau perfekt passen,‘‘ sagt die zierliche Hut-Designerin, die mit Haute Couture begann und nun seit mehr als 20 Jahren Kopfbedeckungen für Frauen entwirft, die den Damen den letzten Schliff geben. ,,Ich sehe direkt, welcher Hut zu welcher Frau passt. Das ist Intuition. Die betrügt mich nicht. Denn immer wieder habe ich bei meinen Kundinnen festgestellt, dass sie das erste Hutmodell, das ich ihnen empfohlen habe, dann auch nehmen. Aber auch Haaraccessoires sind heutzutage wieder sehr gefragt bei den Damen. Sie sind einfacher zu tragen und geben doch den entscheidenden ästhetischen Kick,‘‘ sagt Henriette Dijkinga, die auch selbst auf großen gesellschaftlichen Ereignissen immer mit einer eigenen und neuen Hutkreation auftaucht. ,,Das ist Ehrensache.‘‘ Von der aktuellen weltweiten Wirtschaftskrise merkt sie ,,bisher nichts,‘‘ sie sie sagt. ,,Die Ministerinnen oder adelige Damen, die bei mir einkaufen, die haben ihr festes Gehalt oder ein stattliches Vermögen. Wenn jemand 400 Mio. Euro besitzt und ein- zweihundert Millionen davon verliert, ist er immer noch reich und kann sich einen Hut von mir noch immer leisten.‘‘
Was kosten die Hüte bei der Haager Hut-Henriette? ,,Ab 300 Euro pro Stück,‘‘ antwortet sie. Aber dafür ist der Hut auch handgemacht. Es ist ein Unikat. Den Hut, den man bei mir bekommt, den kann frau nicht so in einem Laden kaufen. Ich fertige die Hüte nach Wunsch meiner Kundinnen. Die wissen das zu schätzen.'' Wer außer Ministerinnen und adligen Damen bei ihr alles Kunde ist, das behält Henriette Dijkinga lieber für sich. Über die Kundinnen mit blauem Blut schweigt sie erst rechg. Doch wenn die Damen aus dem königlichen Hause von Oranien-Nassau wieder einmal wohl behütet unters Volk treten, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie vor ihrem öffentlichen Auftritt erst bei Henriette Dijkinga gewesen sind, um sich beraten zu lassen und sich ein neues Modell anzuschaffen.